2000 EXPO Eröffungsprogramm

RITUALE, FESTE, ZEREMONIEN

Den Besuchern der Weltausstellung in Hannover im Jahre 2000 wurden zur Eröffnung vier Tage lang Einblicke in Rituale und Zeremonien von Kulturen aus allen Erdteilen geboten. Das Programm war kuratiert von Börries von Liebermann, der die interCult mit der Produktion folgender Beiträge durch die EXPO Gesellschaft beauftragte:


Die Fantasia-Reiter aus Marokko

Das Königreich Marokko stellte sich mit einem 1500 Jahre alten Wüstenritual der FANTASIA vor, die mit einer eleganten und stürmischen Reiterformation die historisch-kämpferischen Rituale der Saharavölker in Erinnerung rufen. Einst als kriegerische Demonstration gedacht, treten die Fantasia-Reiter heute anlässlich großer Feste und Hochzeiten auf.

Die Voladores aus Papantla, Mexiko

präsentierten ein atemberaubendes indogenes Sonnenritual, während dessen fünf Priester, nur mit je einem Seil gesichert, von der Spitze eines dreißig Meter hohen Stammes herabfliegen.

So bitten sie auch heute noch ihre Ahnen um Schutz und bringen die Geschenke der Sonne zur Erde.


Die Castellers aus Spanien

Spanien stellte sich mit einer katalanischen Besonderheit, den Castellers de Valls vor. Castells sind Menschenpyramiden, die in Katalonien traditionell bei zahlreichen Festen errichtet werden.

Die Castellers genannten Teilnehmer steigen dabei jeweils auf die Schultern ihrer Unterleute, bis eine bestimmte Höhe erreicht ist. So entsteht die Architektur eines neunstöckigen Turmbaus aus mehr als 200 menschlichen Körpern.



Das Bühnenprogramme mit weltmusikalischen Beiträgen

Die interCult betreute während des Eröffnungsprogramms darüber hinaus künstlerische  Besonderheiten aus West Sumatra das Cilay Dance Theatre, aus Usbekistan die Sängerin Mokhira mit traditioneller und moderner Musik ihres Landes, aus Indien, Rajasthan das Künstlerensemble Musafir mit Tanz, Gesang und atemberaubender Artistik, aus der Türkei das Istanbul Oriental Ensemble mit Klängen der fahrenden Völker aus dem 18. und 19. Jahrhundert, aus Frankreich Les Tambour Du Bronx mit afrikanischer Percussion im eigenen Kontext und aus Deutschland die Gruppe Haindling in bayerischer Mundart auf Instrumenten aus aller Welt.