Mit Unterstützung durch das Haus der Kulturen der Welt verwandelten wir im Juni 1994 den Vorplatz des Hauses um das Zirkuszelt des Schweizer Circus-Theater Federlos herum in ein afrikanisches Dorf.
Das Ensemble gastierte dort mit der Europapremiere ihrer schweizerisch-afrikanischen Koproduktion „TAWANDA! Welcome, We Are Many“ nach einer erfolgreichen vier-monatigen Tournee durch Nigeria, Benin und Ghana.
Das Ergebnis zeigte das oft unvorbereitete Aufeinandertreffen fremder Kulturen und eine gelungene Darstellung von Afrikanischen und Europäischen Gemeinsamkeiten und Fremdheiten, poetisch-märchenhaft oder hintergründig, deftig und humorvoll in Szene gesetzt.
Diese Zusammenarbeit mit afrikanischen Kollegen wurde in dem preisgekrönten Filmdokument des Ghanaischen Filmemachers Nana Bediako „No Condition is Permanent“ festgehalten. Insgesamt beteiligten sich 35 schweizerische und nigerianische Schauspieler, Artisten, Tänzer und Musiker an dieser einzigartig kooperativen Form des Kulturschaffens.
Die Europapremiere wurde unterstützt durch den Schweizerischen Unternehmerverband, Berlin
Towering Inferno zeigt „Kaddish“
September 1995 GB/GUS
Die Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt führte 1995 zur gemeinsamen Präsentation der Film-Musik-Performance Kaddish – das hebräische Totengebet aus der Klangwerkstatt der britischen Künstler von Towering Inferno. Die Initiatoren Richard Wolfson, Andy Saunders und Roger Riley arbeiteten für dieses Album mit Endre Szkárosi zusammen, dem wohl bekanntesten ungarischen Performance-Poeten.
Eine Stimme erhebt sich im Singsang eines Psalms, eine Zweite setzt ein, spricht nur das Wort „Progrom“, dann erst beginnt Márta Sebestyén mit ungekünstelter Stimme von der auf sie herabstürzenden Weltkugel zu singen. Sekunden später treffen die spirituellen Klänge auf monotone Maschinensounds – The Towering Inferno – die gewaltige Hölle hat ihren Schlund aufgerissen.
„Ich halte sie für die erschütterndste (frightening) Platte, die ich jemals gehört habe. Wirklich großartig…. Ich habe sie mir immer wieder angehört.“ Brian Eno