Das Goethe-Institut führte seit 2008 im Rahmen seiner Initiative „Kultur und Entwicklung“ Fortbildungsprogramme in Kulturmanagement für Teilnehmer aus verschiedenen Regionen durch. Der Erfolg dieser Programme zeigt sich in der durchgehend positiven Resonanz aus den Teilnehmergruppen, der beteiligten Kultureinrichtungen und berichtender Medien. Ziel der Programme ist die spartenübergreifende Weiterqualifizierung von Kulturschaffenden in den Partnerländern des Goethe-Instituts sowie die innerregionale und internationale Vernetzung und der Erfahrungsaustausch zwischen Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden.
Im Rahmen dieses Programms hospitierte 2008 die ostafrikanische Theaterleiterin Habiba Issa an der UfaFabrik, die ihren eigenen Traum eines KinderCircus-Festivals in Dar es Salaam hier verwirklicht sah.
Im Juni 2012 wurde an der Berliner ufaFabrik ein Fachkräftetreffen durchgeführt, das die Stärkung des Kinderkulturzentrums „Babawatoto“ in Dar es Salaam, Tansania, durch künstlerische und kunsthandwerkliche Bildungsangebote zum Inhalt hatte
Vertreter des IKC ufaFabrik Berlin, des kambodschanischen Kunst- und Kulturzentrums Phare Ponleu Selpak aus Battambang und des Babawatoto Center aus Dar es Salaam diskutierten und entwickelten Strategien und Methoden zur Förderung benachteiligter Jugendlicher und Kinder, vorrangig in musikalischen und akrobatischen Disziplinen.
Die Initiative Fit for Life, Educating vulnerable youngsters in the arts and creative industries in Dar es Salaam wurde geboren, die einen jährlich stattfindenden internationalen Traineraustausch in Dar es Salaam, der die künstlerische Fortbildung von acht lokalen Fachkräfte für das Babawatoto Centre for Children and Youth, zum Inhalt hatte. Im Laufe von drei Projektjahren entstand in einem benachteiligten Viertel der tansanischen Hafenstadt Dar es Salaam ein Kreativzentrum mit Nähwerkstatt, Schreinerkursen und Fortbildungsangeboten für Theatertechniker, sowie mit regelmäßigen Musik- und Akrobatik-Kursen, die sozial gefährdete Kinder und Jugendliche von der Strasse lockt.
Das künstlerische Fortbildungsprogramm für die lokalen Trainer umfasste sowohl den Auf- und Ausbau der Fähigkeiten innerhalb verschiedener akrobatischen und musikalischer Disziplinen, als auch die Vermittlung von Trainingsmethoden für Anfänger und Fortgeschrittene. Im Einzelnen gliederte sich das Programm in folgende Einheiten:
- Vertiefung und Ausbau der Kenntnisse innerhalb der artistischen Disziplinen
- Vermittlung von Kenntnisse über physische Sicherheitsvorkehrung in den Trainingseinheiten
- Umgang und Pflege mit Trainingsmaterialien
- Vermittlung und Anwendung von Trainingsmethoden
Die tansanischen Künstler profitierten nachhaltig von der Begegnung mit den internationalen Kollegen, denn durch die Entwicklung und Anwendung non-verbalen Trainingsmethoden entsteht ein interkultureller Dialog auf Augenhöhe. Soziale Herkunft, Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung werden zu überwindbaren Hindernissen durch den Erwerb von einzigartigen Fähigkeiten, dem Aufbau von Selbstbewusstsein und sozialer Kompetenz.
Fit for Life ist ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt zur Erweiterung und Unterstützung der Kreativindustrie in Tanzania für den das Goethe-Institut Tanzania den Antrag gestellt hat und die Projektleitung übernahm. Die internationale Koordination des Gesamtprojekts leitete die interCult.